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Häufig gestellte Fragen

Parenterale Ernährung

Parenterale Ernährung ist eine Methode zur Versorgung des Körpers mit Nährstoffen über den Blutkreislauf, wenn eine normale Nahrungsaufnahme über den Verdauungstrakt nicht möglich ist oder nicht ausreicht. Dabei werden lebenswichtige Nährstoffe wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe intravenös, also direkt in die Blutbahn, verabreicht.

Diese Form der Ernährung wird eingesetzt, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht richtig funktioniert, beispielsweise nach Operationen, unter einer Chemotherapie bei onkologischen Erkrankungen, bei schweren Darmerkrankungen oder wenn der Körper aufgrund einer Erkrankung keine Nahrung verdauen oder aufnehmen kann. Parenterale Ernährung ermöglicht es, den Körper dennoch ausreichend mit Energie und Nährstoffen zu versorgen, um die Genesung zu unterstützen und Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Die parenterale Ernährung (PE) ist eine Form der Ernährung, die direkt in die Blutbahn verabreicht wird, um den Nährstoffbedarf eines Patienten zu decken, wenn eine enterale Ernährung (über den Magen-Darm-Trakt) nicht möglich oder ausreichend ist. Sie besteht in der Regel aus den folgenden Hauptbestandteilen:

  1. Kohlenhydrate: Diese werden meist in Form von Dextrose (Glucose) bereitgestellt, um Energie zu liefern.
  2. Proteine: Aminosäuren werden als Bestandteil der parenteralen Lösung hinzugefügt, um den Proteinbedarf zu decken und Gewebe zu reparieren.
  3. Fette: Lipidlösungen (z. B. aus Sojaöl oder Rapsöl) liefern essenzielle Fettsäuren und zusätzliche Energie.
  4. Vitamine und Mineralstoffe: Diese werden in der Regel in Form von Ergänzungen hinzugefügt, um sicherzustellen, dass alle Mikronährstoffe ausreichend vorhanden sind.
  5. Elektrolyte: Dazu gehören Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphat, die zur Aufrechterhaltung des Elektrolythaushalts im Körper wichtig sind.
  6. Wasser: Ist notwendig, um den Flüssigkeitsbedarf des Körpers zu decken.

Standardisiert hergestellte Ernährungsbeutel und individuelles Compounding existieren, um unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen und medizinischen Anforderungen gerecht zu werden:

  1. Standardisierte Ernährungsbeutel:
    • Diese Beutel sind vorkonfektioniert und enthalten eine festgelegte Mischung von Nährstoffen.
    • Sie bieten eine praktische und schnelle Lösung für Patienten, deren Ernährungsbedarf gut definiert und nicht variabel ist.
    • Die Verwendung standardisierter Beutel erleichtert die Lagerung und Handhabung, da sie keine speziellen Anpassungen erfordern.
  2. Individuelles Compounding:
    • Diese individuell hergestellten Lösungen werden speziell auf die einzigartigen Bedürfnisse eines Patienten zugeschnitten, z. B. bei speziellen Allergien, Unverträglichkeiten oder spezifischen medizinischen Zuständen.
    • Compounding ermöglicht es, die Nährstoffzusammensetzung genau anzupassen, um sicherzustellen, dass der Patient die benötigten Nährstoffe in den richtigen Mengen erhält.
    • Dies ist besonders wichtig für Patienten mit besonderen diätetischen Anforderungen oder solchen, die eine personalisierte Ernährung benötigen.

Die Kombination beider Ansätze ermöglicht eine flexible und effektive Versorgung in der parenteralen Ernährung, die sowohl Standardbedürfnisse als auch spezielle Anforderungen abdeckt.

Die Entscheidung, ob und wann Sie eine parenterale Ernährung erhalten, wird von Ihrem behandelnden Arzt getroffen. Dieser basiert seine Entscheidung auf einer umfassenden medizinischen Beurteilung, die Ihre aktuelle gesundheitliche Situation, Diagnose und den Zustand Ihres Verdauungssystems berücksichtigt. In enger Absprache mit einem interdisziplinären Team, welches auch Ernährungsberater und Apotheker umfasst, wird ein individueller Ernährungsplan erstellt und die Notwendigkeit der Therapie regelmäßig überprüft.

Die parenterale Ernährung (PE) wird in der Regel über einen venösen Zugang in den Körper eingeführt. Hier sind die gängigen Methoden, wie die PE verabreicht wird:

  1. Zentraler Venenkatheter (ZVK):
    • Dies ist die häufigste Methode zur Verabreichung von PE. Ein Katheter wird in eine große Vene, oft in der Nähe des Halses oder der Brust (z. B. der Vena jugularis oder Vena subclavia), eingelegt.
    • Der ZVK ermöglicht eine längere und stabilere Verabreichung von Nährstoffen, insbesondere bei Patienten, die eine langfristige parenterale Ernährung benötigen.
  2. Peripherer Venenkatheter (PVK):
    • In einigen Fällen, besonders bei kurzfristigem Bedarf oder bei Patienten mit weniger schweren Erkrankungen, kann die PE auch über einen peripheren Venenkatheter in einer Armvene verabreicht werden.
    • Diese Methode ist in der Regel weniger invasiv, hat aber einige Einschränkungen in Bezug auf die Menge und Konzentration der Nährstofflösungen.
  3. Portsysteme:
    • Dies sind spezielle Systeme, die unter die Haut implantiert werden und einen Zugang zur Vene bieten. Sie sind für Patienten gedacht, die regelmäßig parenterale Ernährung benötigen, da sie weniger Risiko für Infektionen und eine längere Lebensdauer haben.

In Deutschland ist die parenterale Ernährung (PE) in der Regel eine Kassenleistung, wenn sie medizinisch notwendig ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die parenterale Ernährung unter bestimmten Voraussetzungen:

  1. Medizinische Notwendigkeit: Die PE muss ärztlich verordnet und aus medizinischen Gründen erforderlich sein. Das kann beispielsweise der Fall sein bei Erkrankungen, die eine normale Nahrungsaufnahme unmöglich machen, wie schwere Magen-Darm-Erkrankungen, postoperative Komplikationen oder andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme.
  2. Verordnung durch einen Arzt: Die PE muss von einem Arzt verordnet werden. Diese Verordnung sollte die medizinische Indikation und den individuellen Nährstoffbedarf des Patienten dokumentieren.
  3. Genehmigung durch die Krankenkasse: Bei ambulanter PE kann es erforderlich sein, dass die Krankenkasse eine Genehmigung für die Kostenübernahme erteilt.
  4. Nachweis der Durchführung: Die Behandlung sollte gemäß den geltenden medizinischen Standards durchgeführt werden und der behandelnde Arzt muss regelmäßig den Fortschritt und die Notwendigkeit der Therapie überprüfen.

Nähere Informationen erhalten Sie über Ihre gesetzliche Krankenversicherung. Privat versicherte Patienten erhalten ebenfalls nähere Informationen über ihren privaten Krankenversicherungsträger.

Parenterale Ernährung ist ein verschreibungs- und apothekenpflichtiges Arzneimittel und muss über eine Apotheke bezogen werden. Die Apotheke liefert die parenterale Ernährung in der Regel zu Ihnen nach Hause. Den Versorgungsprozesses organisieren wir sehr gern für Sie.

Die parenterale Ernährung muss unter bestimmten Bedingungen gelagert werden, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten:

  1. Kühlung: Individuell hergestellte parenterale Lösungen (Compounding) müssen in der Regel im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert werden, um die Stabilität der Nährstoffe zu gewährleisten und das Wachstum von Bakterien zu verhindern.
  2. Vermeidung von direktem Licht: Parenterale Ernährungslösungen sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, da Licht bestimmte Nährstoffe, wie Vitamine, abbauen kann.
  3. Standardlösungen: Standardisierte parenterale Ernährungsbeutel, die industriell hergestellt werden, benötigen oft keine spezielle Kühlung und können bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Es ist jedoch wichtig, die jeweiligen Herstellerangaben zu beachten.
  4. Haltbarkeit: Vor der Verabreichung sollte immer das Verfallsdatum überprüft werden, und Lösungen sollten nach dem Öffnen oder der Herstellung nur für den vom Hersteller angegebenen Zeitraum verwendet werden.

Es ist ratsam, bei der Lagerung stets die Anweisungen des Herstellers und des medizinischen Fachpersonals zu befolgen.

Die BIA-Messung (Bioelektrische Impedanzanalyse) ist eine Methode zur Körperanalyse, die die Zusammensetzung des Körpers, einschließlich Fettmasse, Muskelmasse, Wasseranteil und Körperfettanteil, bestimmt. Sie funktioniert durch das Messen des Widerstands (Impedanz), den elektrische Ströme beim Durchqueren des Körpers erfahren. Die BIA ist einfach durchzuführen, nicht invasiv und bietet wertvolle Informationen über die Gesundheit und Fitness einer Person.

Spezielle Infusionstherapien

APAT

APAT (Ambulante Parenterale Antiinfektiva Therapie) bezieht sich auf die Verabreichung von antiinfektiven Substanzen über die Vene (seltener auch intramuskulär) außerhalb des Krankenhauses. Dies schließt die Gabe von Antiinfektiva im häuslichen Umfeld, in Ambulanzen, Arztpraxen oder stationären Pflegeeinrichtungen ein.

Bei der Heim-IV-Therapie können sich Patienten intravenös Antibiotika zu Hause selbst verabreichen. So können sich Patienten sicher und wirksam intravenös Antibiotika verabreichen lassen, ohne täglich ins Krankenhaus gehen oder dort übernachten zu müssen.

Die intravenöse Gabe der antimikrobiellen Substanzen erfolgt über einen sicheren Gefäßkatheter mittels einer Elastomerpumpe entweder im Rahmen einer Vorstellung beim niedergelassenen Arzt beziehungsweise Ambulanzeinrichtung oder beim Patienten zu Hause.

Eine Elastomerpumpe ist ein tragbares Gerät, das Flüssigkeiten wie Medikamente kontinuierlich und ohne Stromzufuhr in den Körper abgibt. Sie arbeitet durch den Druck eines elastischen Ballons, der die Flüssigkeit über einen Schlauch freisetzt. Die Pumpe wird häufig in der Schmerztherapie, Chemotherapie, parenteralen Ernährung und Antibiotikatherapie eingesetzt, insbesondere im häuslichen Umfeld, da sie einfach zu bedienen und mobil ist.

Ein Antibiotikum ist ein verschreibungs- und apothekenpflichtiges Arzneimittel und muss über eine Apotheke bezogen werden. Die Apotheke liefert die Antibiose in der Regel zu Ihnen nach Hause. Den Versorgungsprozess organisieren wir sehr gern für Sie.

Intravenöse Schmerztherapie

Die intravenöse Schmerztherapie ist eine Methode zur Behandlung von Schmerzen, bei der Schmerzmittel direkt in die Vene verabreicht werden. Dies ermöglicht eine schnelle und effektive Schmerzlinderung, da die Medikamente sofort in den Blutkreislauf gelangen und rasch wirken. Diese Art der Schmerztherapie wird oft bei starken oder akuten Schmerzen eingesetzt, wie z. B. nach Operationen, bei schweren Verletzungen oder bei bestimmten chronischen Schmerzen.

Es gibt verschiedene Medikamente, die intravenös verabreicht werden können, wie Opioide, Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Lokalanästhetika, je nach Schwere und Art der Schmerzen. Die intravenöse Gabe ermöglicht eine genaue Dosierung und schnelle Anpassung der Therapie an den Bedarf des Patienten. Sie wird häufig in Krankenhäusern, aber auch im Rahmen der ambulanten Schmerztherapie eingesetzt.